Operational Excellence Projekt – Kunststoffproduktion

Operational Excellence | Eine dauerhaft gleichbleibende Qualität der produzierten Kunststoffe ist eine große Herausforderung, da sich aufgrund der laufenden Änderung von physikalischen und chemischen Variablen die Prozesssicherheit nicht 100% gewährleistet werden kann. Objektive OEE Kennzahlen sind eine perfekte Lösung für diese Herausforderung.
Operational Excellence Management Initiative
Symboldarstellung

Projekt

Dauer: 12 Monate

Projektrolle: Projekt Lead in der lokalen Gesellschaft

Einsatzgebiet: Österreich

Unternehmen

Branche: Kunststoffindustrie

Umsatz: ca. 400 Mio. €  

Mitarbeiterzahl: ca. 3.200

Aufgabe

  • Der Kernprozess des Unternehmens ist die PUR Kunststoffherstellung. Die Produktion ist tendenziell kapitalintensiv. Großanlage ~10 Mio.€ + Tanklager & Infrastruktur ~10 Mio. € + Gebäude etc. …
  • Diese Anlage kann im Standard-Setup mit ~ 8 Mitarbeitern einschichtig betrieben werden.
  • Die dauerhaft gleichbleibende Qualität der produzierten Kunststoffe ist eine große Herausforderung aufgrund der permanenten Fluktuation von physikalischen und chemischen Variablen während der Produktion.
  • Daher kann die Prozesssicherheit nicht 100% gewährleistet werden. Verantwortlich dafür sind primär Parameter wie: Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Toleranzen bei Maschinenparametern und Rohstoffen etc…
  • Um trotzdem ein möglichst objektives Bild der Qualität, Produktivität und Performance dieser Anlagen zu erhalten, wurde der Ansatz einer OEE-Datenerfassung (OEE = Overall Equipment Effectiveness) gewählt.
  • Das Ziel ist ein objektives Kennzahlensystem (KPI’s) zur Bewertung und Benchmarking des Kernprozesses für gleichartige Großanlagen innerhalb der Gruppe zu erhalten.
  • Damit verbunden war die Identifizierung von möglichen Problemfeldern und Ableitung von Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz und Produktivität des Kernprozesses.

Team

  • MDs aller GmbHs, CEO, CFO, 
  • Leiter Technik, Produktionsleitung, Teamleiter Produktion
  • IT Team, SAP Team, externes Softwareunternehmen
  • Lean Management Team
  • Controlling

Maßnahmen

  • Auswahl der lokalen Teammitglieder und Zusammenstellung des lokalen Teams. Bereitstellung der erforderlichen Personalressourcen.
  • Planung und Festlegung der zu erfassenden Leistungsparameter wie:  — Gewicht der Produktion von: First Quality, Second Quality, Scrap, Anfahrverlust, Anfahrstück, Intermediate Block, Endstück für jedes Produkt.
    – Anzahl pro Tag von: Runs, Produktwechsel, Farbwechsel, ungeplante Produktionsabbrüche. 
    – Produktionsanzahl pro Produkt, Produktgruppe pro Monat.
    – Produktionslänge pro Run, pro Produkt.
    – Gesamt produzierte Tonnage pro Monat, pro Produkt.
  • Die Kriterien für alle Werke auf einen Nenner zu bringen war zeitintensiv und erwies sich als Herausforderung. Speziell die Abwertungskriterien für Second Quality & Scrap wurden intensiv diskutiert.
  • Erstellung des Kriterienkataloges mit Bildbeispielen und einer einheitlichen, verbindlichen Richtlinie zur Bewertung und Erfassung der Grunddaten.  
  • Im ersten Schritt der Implementierung wurden keine Zeiten erfasst, da die Anlagen nur zwischen 4-6 Stunden pro Tag effektiv in Betrieb sind. 
  • Die restlichen Zeitaufwände des Tages bestehen aus Rüstzeit, Wartung, Reinigung, Lagerung, Rohstoffe, Qualitätskontrollen etc.
    Der Zeitbedarf für diese Tätigkeiten der ca. 8 Mitarbeiter ist kein wesentlicher Kostenfaktor und wurde im ersten Schritt nicht berücksichtigt.
  • Aufbau eines ersten OEE-Reporting auf lokaler und Gruppenebene in Excel.
  • Für die Überleitung der Maschinendaten in das OEE-Reporting musste eine Schnittstelle von einem externen Software-Unternehmen programmiert werden.

Reporting

  • Regelmäßiges Jour Fixe / Statusupdates mit dem Projektteam.
  • Abstimmungsrunden mit den lokal verantwortlichen MDs.
  • Projektbesprechungen externen Projektpartnern
  • Projekt- und Ergebnisdokumentation für die Geschäftsführung.

Erfolge

  • Das OEE Kennzahlensystem wurde gruppenweit in allen Produktionswerken eingeführt.
  • Einheitlicher Kriterienkatalog und Richtlinie zur Datenerfassung erstellt.
  • Erstes OEE-Reporting Tool in Excel gruppenweit eingeführt.
  • Die OEE Zahlen wurden in das monatliche P&L/Bilanz Reporting für die Geschäftsführung und Shareholder integriert.
  • Über die daraus gewonnen Erkenntnisse konnte die OEE-Kennzahl der -Produktion eines Werkes in meinem Zuständigkeitsbereich in den folgenden Jahren von ~89% auf ~95% verbessert werden.
  • Die OEE-Produktionskennzahl für das zweite Werk konnte sogar von ~84% auf ~96%. gesteigert werden. 
  • Die Qualität der teilweise notwendigen, manuellen Datenerfassung hat sich kontinuierlich verbessert und das System dient mittlerweile auch als Werkzeug für die jährlichen Zielsetzungen für das Produktionsteam. 
  • Das System dient ebenfalls zur laufenden Überwachung und zur kontinuierlichen Verbesserung des Produktionsprozesses. 
  • Ebenso dient es zur Planung und Erfolgskontrolle von notwendigen CAPEX Investitionsprojekten und der Berechnung der ROI-Zahlen als Grundlage für zielgerichtete Investitionsentscheidungen zur weiteren Optimierung der Produktionsanlagen.