Sustainability Initiative | Weltweit erstes Verfahren zum enzymatischen Abbau von PUR-Kunststoff

Der Gedanke der Nachhaltigkeit war bereits vor mehr als 10 Jahren der Treiber für zielgerichtete Innovationen im Unternehmen. Ziel war die Umsetzung einer "Cradle to Cradle" Philosophie und des "Circular Economy" Gedankens. Bereits bei der Konzeption von Produkten wird das Ziel verfolgt, nach dem Ende der Lebensdauer des Produkts, dieses wieder in die ursprünglichen Ausgangsrohstoffe zu zerlegen, um daraus wieder gleichartige Produkte zu erzeugen.
Innovation Management
Symboldarstellung

Projekt

Dauer: 18 Monate

Projektrolle: Projekt Owner

Einsatzgebiet: Österreich

Unternehmen

Branche: Kunststoffindustrie

Umsatz: ca. 60 Mio. €  

Mitarbeiterzahl: ca. 230 MA

Aufgabe

  •  Da PUR-Kunststoff grundsätzlich sehr widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse ist, bedeutet dies einen großen Vorteil bei den Eigenschaften zur Haltbarkeit der Produkte aus PUR.
  • Am Ende des Produktlebenszyklus wird diese Eigenschaft allerdings oft zum Nachteil, da PUR von der Natur nur schwer abgebaut werden kann.
  • Das Unternehmen hat daher Altstoff-Ströme zur Verwertung und dem Recycling etabliert und umgesetzt.
    – Thermische Verwertung
    – Verbundstoffe aus zerkleinertem Altstoff etc …
  • Der nächste logische und wichtige Schritt ist die Schließung des Stoffkreislaufes, um aus Altstoffen und Verarbeitungsresten wieder die ursprünglich eingesetzten Rohstoffe zurückzugewinnen.
  • Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht die Nachhaltigkeit von PUR signifikant zu erhöhen und als eines der weltweit ersten Unternehmen intensiv an dieser Herausforderung geforscht.

Team

  • Geschäftsführung
  • Leitung Innovationsmanagement
  • Leitung Technik, Produktionsleitung, Entwicklung/Labor
  • Key Accounts, Marketing, Controlling
  • Externe Projektpartner

Maßnahmen

  • Auswahl der Teammitglieder und Zusammenstellung des Teams.
  • Bereitstellung der erforderlichen Personalressourcen und Budgetmittel.
  • Etablierung einer Kooperation mit einem externen Beratungsunternehmen aus dem Bereich Forschung und Innovation.
  • Patentrecherche und Evaluierung Stand der Technik.
  • Evaluierung und Bewertung der erarbeiteten Konzepte.
  • Start der Forschung an Enzymen zum Abbau von PUR-Kunststoffen.
  • Start einer Kooperation mit einer Universität zur effizienten Weiterentwicklung der erforderlichen Eigenschaften der Enzyme.
  • Aufbau einer Labor-Testanlage, um die ersten praktischen Versuche durchführen zu können.
  • Nach den erfolgreichen Versuchen zur Gewinnung des Ausgangsrohstoffes Polyol aus Reststoffen wurde da Enzym weiter optimiert, um bei niedrigeren Temperaturen den Abbauprozess zu beschleunigen.
  • Nach erfolgreichen Labortest wurde ein Patenbüro mit der Ausarbeitung und Einreichung des Patentes beauftragt.

Reporting

  • Periodisches Jour Fixe / Statusupdates mit dem Projektteam.
  • Regelmäßige Stage-Gate Abstimmungsmeetings.
  • Projektbesprechungen externen Projektpartnern
  • Projekt- und Ergebnisdokumentation für die Geschäftsführung.

Erfolge

  • Die vorgesehene Funktionsweise des Verfahrens konnte mit einer Labor-Testanlage nachgewiesen werden und erstmals Polyol über den enzymatischen Abbau von PUR-Kunststoff aus Schneidresten wieder rückgewonnen werden.
  • Die Patenteinreichung wurde durchgeführt und war erfolgreich. Das Patent ist unter der Nummer: EP2 825 586 B1 eingetragen und ersichtlich.
  • Da Rohstoffpreise zum damaligen Zeitpunkt sich noch auf einem niedrigen Niveau bewegten, wurde der Bau einer Versuchsanlage aus Gründen der damals fehlenden Rentabilität bis auf weiters verschoben.
  • Derzeit wird für die industrielle Rückgewinnung von PUR-Ausgangstoffen ein chemisches Verfahren auf der Basis von Pyrolyse eingesetzt.