Projekt
Dauer: 8 Monate
Projektrolle: Industrie Experte
Einsatzgebiet: Österreich
Unternehmen
Branche: Kunststoffindustrie
Umsatz: ca. 2.200 Mio. € (das Werk generiert ca. 30 Mio. € Umsatz)
Mitarbeiterzahl: ca. 11.000 konzernübergreifend (Werk: ca. 110 FTE)
Aufgabe
- Das Projekt gestaltete sich für mich als Interim Manager anfangs schwierig und mit Widerständen behaftet, da ein Produktionswerk mit jahrzehntelanger Tradition und vielen langjährigen Mitarbeitern verkauft werden sollte. Nur ein kleiner Kreis von Personen war darüber informiert.
- Unterstützung bei der konzeptionellen und operativen Planung, Vorbereitung und Durchführung des Carve Out eines Produktionswerkes der Kunststoffindustrie in Österreich.
- Bei der Abspaltung des Unternehmens bestand eine besondere Herausforderung darin, dass an diesem Standort des Konzerns mehrere Gesellschaften die gleiche Infrastruktur nutzen.
- Folgende Elemente der Infrastruktur waren zu berücksichtigen: Energieversorgung, Wasserversorgung, Zufahrten, Verladebereiche, Lagerbereiche, Brandlöschsystem, PV-Anlagen, Büroflächen bis hin zu externen Dienstleistungen wie Schneeräumung und Wachdiensten.
- Zusätzlich mussten berücksichtigt werden: Übergreifend genutzte Softwareverträge, Trennung der gesamten IT-Landschaft (Hardware als auch Software)
- Ebenso waren jegliche vom Konzern erbrachten zentralen Service-Dienstleistungen zu berücksichtigen wie: IT, Tax, Legal, Riskmanagement, Personalverrechnung, etc. …
- Weiterhin galt es auch alle vertraglichen Aspekte zu prüfen wie: Lieferverträge, Kundenvereinbarungen, im Speziellen auch auf „Change of Control“ Klauseln.
Team
- Geschäftsführung
- Werksleitung / Produktionsleitung
- IT / SAP Team, HR-Leitung
- Konzern – Buchhaltung / – Tax / – Legal / – Risk
- Externe Rechtsberatung
Maßnahmen
- Analyse der Ist-Situation.
- Konzeptionelle Vorbereitung der Aufteilung der Mitarbeiter, Spaltung der P&L, Bilanz und Assets sowie interne & externe Services.
- Koordination und Mitarbeit bei der Konzeption der Aufteilung des Standort Layouts.
- Koordination & Mitarbeit bei der Erarbeitung aller notwendigen Maßnahmen zur Auftrennung des SAP ERP Systems.
- Erarbeitung und Erstellung aller notwendigen Service Level Agreements.
- Berücksichtigung von bilanztechnischen, steuerrechtlichen und unternehmensrechtlichen Auswirkungen für das Unternehmen als auch den Konzern.
- Sammlung, Überwachung und Upload aller notwendigen Dokumente / Verträge etc. für die Due Diligence Dokumentation im Datenraum.
- Koordination und Abstimmung zwischen den Fachabteilungen und externen Rechtsberatern.
- Planung des Carve Out zu einem mit der Konzernfinanz akkordierten Stichtag unterjährig.
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Reporting
- Regelmäßiges Jour Fixe / Statusupdate mit dem CFO & Projektteam.
- Laufend bilaterale Meetings und Gespräche zur Problemlösung mit allen Fachbereichen.
- Wöchentliches Update der Projektdokumentation und des Projektfortschrittes für alle definierten Einzelmaßnahmen und Workstreams.
- Laufend Abstimmung mit der externen Rechtsvertretung über den Status der Due Diligence Dokumentation.
- Laufende Abstimmung mit dem Wirtschaftsprüfer über bilanztechnische- und unternehmensrechtliche Fragestellungen.
Erfolg
- Die Vorbereitung zum Carve Out konnte plangemäß zum Fertigstellungstermin für einen unterjährigen Stichtag abgeschlossen werden.
- Die Auftrennung der Infrastruktur sowie aller genannten internen und externen Dienstleistungen und Services ist vorbereitet und dokumentiert und kann zum Stichtag durchgeführt werden.
- Alle dafür notwendigen Service Level Agreements wurden fertiggestellt und inhaltlich und rechtlich geprüft.
- Alle erforderlichen Due Diligence Dokumente sind im vorgesehenen Datenraum zugänglich.
- Alle Mitarbeiter sind über die möglicherweise bevorstehende Abspaltung aus dem Konzern informiert.
- Der Carve Out wurde zu dem vorgesehenen Stichtag nicht durchgeführt, da die Abspaltung und der Verkauf des Unternehmens aufgrund von geänderten Bedingungen bei der EU-Wettbewerbsbehörde nicht mehr sinnvoll waren. Das Produktionswerk verblieb daher im Konzernverbund.
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